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Der Trägerverein großstadtKINDER e.V. wird gefördert durch das Jugendamt und das Kulturamt der Stadt Leipzig, das BKJ-Programm „Künste öffnen Welten“ und die Stiftung „Leipzig Hilft Kindern“.

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Einblicke/ Ausblicke

Das Theatrium ist ein Phänomen. Punkt. Doch was wäre das Theatrium ohne all die phänomenalen Menschen, die hier über die Tage, Wochen, Jahre ein und ausgegangen sind? In unserer neuen Serie „Einblicke/Ausblicke“ wollen wir sie vorstellen.

Heute mit Constanze Burger, freie Regisseurin und künstlerisches Multitalent, die uns regelmäßig helllichte Momente auf der Bühne beschert und diese auch festzuhalten weiß.

Liebe Constanze, vielen Dank, dass du dich meinen Fragen stellst. Zum Anfang zehn schnelle Fragen zum warm werden:

Kaffee oder Tee?

Kaffee

Frühling oder Herbst?

Frühling

Frühaufsteher*in oder Nachteule?

Nachteule

Buffet oder a la carte?

A la carte

Club oder Konzertsaal?

Club

Haustier oder Zimmerpflanze?

Zimmerpflanze

Kino oder Fernseher?

Theater

Frühstück oder Abendessen?

Frühstück

Gemälde oder Foto?

Foto

Abendgarderobe oder Jogginghose?

Schwierig – aber im Zweifel für die Jogginghose

 

Kommst du so langsam rein? Ja? Dann, vervollständige bitte folgende Sätze:

Im Theater sitze ich am liebsten…

von der Bühne aus am linken Rand.

Wenn ich mich unbeobachtet fühle, passiert es mir schon mal, dass…

ich tanze.

Manchmal frage ich mich, ob

wo die Reise noch so hingeht.

Einmal habe ich während einer Vorstellung im Theatrium…

geweint. Sogar mehrmals.

Entschuldigung, aber man wird ja wohl nochmal sagen dürfen, dass…

die Welt gerade nervt.

Warm geworden? Gut, dann erzähl uns doch bitte ein bisschen was über dich!

Ich arbeite jetzt im 3. Jahr im Theatrium als Projektleiterin. Ich habe keine Haustiere. Ich bin wahnsinnig gern draußen in der Natur, ich liebe Spieleabende mit Freunden und ich höre viel Musik. Ich bin gern und viel unterwegs, aber ich brauch auch meine Zeit mit mir allein. Ich singe in einer Band und ich hab einen grünen Daumen.

Du hast eine Band? Erzähl!

Wir heißen Polytron, sind sechsköpfig und wir wissen selbst immer nicht genau, wie wir unsere Musik beschreiben sollen – ein bisschen Punk, ein bisschen Pop. Ganz am Anfang haben wir gecovert, aber mittlerweile schreiben wir unsere Texte selbst. Wir waren vor 3 Wochen zum ersten Mal im Studio. Da gibt’s bald was online zu hören.

[Anm. d. Red.: Checkt Polytron aus! Auf Instagram und Facebook. Ein Klick auf den entsprechenden ⇑⇑⇑ Button ⇑⇑⇑ genügt.]

Dreh und Angelpunkt unseres Gesprächs ist ja das Theatrium. Erinnerst du dich noch, wann und wie du das Theatrium kennengelernt hast?

Ich habe das Theatrium 2008 über Georg kennengelernt.

Eine kurze Momentaufnahme: was/wie/wer war das Theatrium zu dem Zeitpunkt?

Das Theatrium war damals noch woanders und sehr klein. Ziemlich schrabbelig aber dadurch auch ziemlich cool.

Wie sieht dein Werdegang am Theatrium aus?

2014 habe ich angefangen, die Produktionsfotos zu machen. 2015 habe ich zum ersten Mal ein Kurzprojekt geleitet und 2017 dann ein Kindertheaterprojekt. Seit 2018 bin ich fest angestellt.

Stichwort Produktionsfotos: ich muss mich ja als Fanboy outen. Du hast einen besonderen Blick für die Feinheiten, die hier auf der Bühne entstehen. Häufig fotografierst du ja, ohne das Stück vorher gesehen zu haben. Hast du einen Tipp für die Hobby-Fotograf*innen unter uns?

Schwierig. Jede_r sieht etwas anderes. Ich mag Bildausschnitte im Bild und gehe gern mit der Kamera nah ran und ins Detail. Ich verliere mich gern beim Fotografieren – als wäre ich Teil dessen oder in einer anderen/eigenen Welt. Abseits des detailreichen Fotografierens mag ich auch die Komposition eines Bildes – was macht die Umgebung mit dem Objekt / wie wirken die Farben miteinander / was lasse ich verschwimmen und was zeige ich klar / wohin lenke ich das betrachtende Auge. Ob das jetzt gute Tipps sind… am Ende muss man einfach Bock drauf haben und rumprobieren.

Theater, Musik, Fotografie; weil wir uns ja auch ein bisschen privat kennen, weiß ich, dass du auch schon Ausstellungen kuratiert, getanzt und selbst gespielt hast. Gibt es etwas im Spektrum der darstellenden oder  bildenden Kunst das dich so überhaupt nicht reizt?

Menschen, die sich und ihre Kunst zu ernst nehmen.

Zurück zum Theatrium: Hast du eine schöne/ spannende/ lustige oder einfach merkwürdige Anekdote parat?

Probensituation während eines Kindertheaterprojektes:
„Constanze, kann ich mal auf Toilette gehen?“
Ich: „Ja, natürlich.“
„Das könnte aber länger dauern!“

Nun, ehrlich währt am längsten und gut Ding will Weile haben! Jetzt ist die Sprichwort-Schublade einmal offen. Welches Sprichwort kannst du nicht mehr hören?

All diese Dauerfloskeln, die, in einer Gruppe von Menschen, 100%ig immer irgendjemand sagt. Z.Bsp.: „Augen auf bei der Berufswahl“. Und dann lachen alle. (Ich rolle mit den Augen)

Kannst du sagen, inwieweit das Theatrium dich und deinen Lebensweg beeinflusst, vielleicht sogar geprägt hat?

Meinen Lebensweg hat es nicht beeinflusst, aber ziemlich sicher geprägt. Die Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen ist intensiv und direkt. Wenn jemand die Probe nicht gut fand, dann wird dir das gesagt. Darüber kommen wir in einen Austausch – wir sprechen gemeinsam, versuchen Lösungen zu finden und gehen den Dingen auf den Grund – das ist sehr bereichernd. Wir diskutieren auf Augenhöhe. Und wenn uns die Realität da draußen zu blöd ist, erfinden wir für drei Stunden (Probenzeit pro Woche) einfach unsere eigene.

Was würdest du uns aus deiner jetzigen Sicht gerne mit auf den Weg geben?

Dass das Theatrium weiterhin für die vielen Kinder und Jugendlichen ein Ort des Loslassens  bleibt und die Stadt Leipzig dies finanziell sichert.

Und zuletzt: Was wünschst du dir?

Für uns alle: Achtsamkeit, Rücksicht und Verantwortung.

Danke, Constanze!